Wirtschaftsregion Süd-Niederlande: von Agrarwirtschaft bis Hightech
Der Süden der Niederlande ist eine der innovativsten Regionen Europas: In den Provinzen Limburg und Nordbrabant entstehen Technologien, die ganze Märkte verändern. Auch deutschen Unternehmen bieten sich dort zahlreiche Chancen.
Die im Süden der Niederlande gelegenen Provinzen Limburg und Nordbrabant bilden mit ihren verkehrsgünstigen Straßen-, Schienen- und Flugverbindungen und mit Grenzen zu Belgien und Deutschland einen zentralen Knotenpunkt in Europa. Knapp vier Millionen Einwohner leben auf einer Fläche von mehr als 7.000 Quadratkilometern – das entspricht etwa der Hälfte der Fläche Schleswig-Holsteins. Städte wie Eindhoven, Maastricht und Venlo haben sich als bedeutende Industriestandorte etabliert. Im Brainport Eindhoven, in Chemelot Geleen und dem Brightlands-Campus-Netzwerk entstehen Innovationen in verschiedenen Branchen wie Hightech, Chemie, Medizin und Agrarwirtschaft.
Innovationshub im Herzen Europas
Brainport Eindhoven gilt als das niederländische Silicon Valley und beherbergt rund 5.000 Technologie- und IT-Unternehmen, darunter ASML, Philips, Signify, Axelera AI, Sioux und NXP Semiconductors. Auf dem High-Tech-Campus arbeiten etwa 235 Start-ups und mehr als 12.000 Forscher und Ingenieure in einem offenen Netzwerk an Zukunftstechnologien. Besonders die Chipindustrie boomt dort: ASML ist einer der weltweit führenden Anbieter von Chips für KI-Anwendungen, Axelera AI – die europäische Alternative zu Nvidia –entwickelt besonders energieeffiziente und günstige KI-Chips. Zudem weist die Region die höchste Patentdichte pro Kopf weltweit auf – allein Philips meldete in einem Jahr mehr als 1.000 Patente an. Kein Wunder, dass sich auch deutsche Unternehmen wie Bosch, Schunk und Siemens von diesem innovativen Umfeld angezogen fühlen.
Auch die Chemiebranche setzt in der Region Süd Maßstäbe: Der Chemelot-Park in Geleen gehört zu den größten Chemieparks der Niederlande. Dort arbeiten Unternehmen wie Sabic und DSM an innovativen Materialien und biobasierten Chemikalien. Gleichzeitig ist die Region ein Hotspot der Agrar- und Lebensmittelwirtschaft: Auf dem Brightlands Campus Greenport Venlo arbeiten mehr als 70 Unternehmen an neuen Lösungen für nachhaltige Landwirtschaft und Ernährung. Deutsche Unternehmen und Forschungseinrichtungen wie BASF Vegetable Seeds und das Fraunhofer Institut für Mikrostruktur von Werkstoffen und Systemen (IMWS) sind hier aktiv.
Chancen für deutsche Unternehmen
Eine vielfältige Branchenstruktur, ein innovationsfreundliches Klima und eine moderne Infrastruktur mit verkehrsgünstigen Knotenpunkten sowie die Nähe zu Deutschland, machen Limburg und Nordbrabant zu attraktiven Standorten für deutsche Unternehmen, die in die Niederlande expandieren möchten.
Autorin: Sina Hoffmann